Foto: Evelin Frerk |
Über 70 Interessenten
hatte das Thema Evolution des Menschen, vorgetragen von Prof.
Dr. Thomas Junker, zu unserer letzten öffentlichen
Veranstaltung im Semester gelockt. Neben der Freude über diesen
"Zuschauerrekord" nehmen wir zahlreiche interessante
Einblicke in die Natur des Menschen mit.
Im ersten Teil wandte
sich Junker der häufig aufkommenden Frage nach der Abstammung des
Menschen vom Affen zu. Er wies darauf hin, dass eines der gängigsten
Missverständnisse hierbei darauf zurückzuführen sei, unter "Affe"
würden heutige Affenarten verstanden. Stattdessen gelte es, nach dem
gemeinsamen Vorfahren – bei dem es sich wiederum natürlich um eine
Affenart handele – zu suchen.
Während dieser Fakt
jedem naturwissenschaftlich gebildeten Besucher bereits weitgehend
klar gewesen sein dürfte, setzte Junker in einem zweiten Abschnitt
einen (zu) selten beachteten Schwerpunkt: das Misstrauen gegenüber
der eigenen Natur.
Nicht selten sorgen
unsere Gene mit ihrer vermeintlichen Ungerechtigkeit (Rekombination),
Hinderlichkeit (z.B. Müdigkeit als Produktivitäts-Hemmnis) oder
anderen unangenehmen Veranlagungen wie Xenophobie für Empörung,
wenn auch oft indirekt oder unbewusst. So werde der Begriff "Kultur"
zum Sinnbild der Überwindung unseres "animalischen Erbes".
Dabei werde jedoch
vergessen oder übersehen, dass gerade dieses, wie Junker es herrlich
formulierte: "Weltnaturerbe" die Grundlage all jener
Erscheinungen sei, derer wir uns als Kultur rühmen.
Den gesamten Vortrag mit
den anschließenden Fragen aus dem Publikum gibt es hier zu sehen:
Einer unserer Besucher
hat dazu und zu seinen Diskussionen mit anderen Teilnehmern folgende
Gedanken entwickelt: Christ und Naturwissenschaftler - geht das?
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