Freitag, 8. November 2013

Existiert Gott?

(von Rimtautas Dapschauskas)


In der letzten Zeit hat sich unsere Hochschulgruppe, ähnlich wie die Bundesstiftung, aus guten Gründen verstärkt gesellschaftspolitischen Themen zugewandt. Mitglied des Stiftungsbeirats Dr. Carsten Frerk war in der Reichtums- und Verschwendungsdebatte über die katholische Kirche, welche sich an dem grotesken Verhalten des Limburger Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst entzündete, ein gefragter Experte in den Medien zu den undurchsichtigen Kirchenfinanzen. Ingrid Matthäus-Maier, ebenfalls Beiratsmitglied der Giordano-Bruno-Stiftung und GerDiA-Sprecherin (Kampagne gegen religiöse Diskriminierung am Arbeitsplatz: http://www.gerdia.de/home) nutzte die Debatte um in Polittalkshows und Interviews generell auf die klaffende Diskrepanz zwischen dem bewusst positiv gezeichneten öffentlichen Bild der kirchlichen Sozialeinrichtungen und dem tatsächlichen Arbeitsrechts- und Finanzgebaren (Religiöse Diskriminierung und Zwangskonfessionalisierung bei gleichzeitiger Finanzierung der Einrichtungen zu über 90% aus öffentlicher Hand) deutlich hinzuweisen. Auch auf dem Markt der Möglichkeiten haben wir im Gespräch mit Interessierten immer wieder auf diese gesellschaftspolitischen Aspekte unserer Tätigkeit hingewiesen, was durchweg sehr positiv aufgenommen wurde. Dies zeigt, dass die Arbeit der Giordano-Bruno-Stiftung 1. bitter nötig und 2. auch im gewissen (durchaus begrenzten) Umfang ihre Wirkung in der Gesellschaft entfalten kann.

Doch neben der so wichtigen gesellschaftspolitischen Arbeit möchte ich darauf hinweisen, die philosophischen Grundlagen von Atheismus und evolutionärem Humanismus nicht aus den Augen zu verlieren. Und was könnte hier stärker auf den Kern aller Religionskritik abzielen, als die Frage nach der Existenz eines (oder mehrerer) metaphysischer übernatürlicher Wesen, und in unserem westlich geprägten kulturellen Kontext eines ganz bestimmten, transzendenten und persönlichen Gottes? Zu diesem Zweck sei an dieser Stelle noch einmal eine interessante und bisher nur wenig beachtete Debatte zwischen Dr. William Lane Craig und Dr. Michael Schmidt-Salomon zu diesem Kernthema als PDF-Dokument zur Verfügung gestellt. Dr. Craig gilt als einer der profiliertesten Vertreter der kreationistischen Intelligent Design Bewegung, der versucht seinen Glauben und die Existenz Gottes mit rationalen Argumenten zu untermauern. Rationale und wissenschaftliche Argumente sind jedoch ein Heimspiel für moderne Religionskritiker des 21. Jahrhunderts. Dr. Michael Schmidt-Salomon, Philosoph und bekannter Pressesprecher der Giordano-Bruno-Stiftung, nimmt sich auf eloquente Art und Weise der Argumentationslinien Craigs an, und versucht seine logischen und philosophischen Irrtümer aufzuzeigen. Der Disput fand bereits am 26.04.2005 an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf statt. Die Debatte zwischen den beiden Kontrahenten ist anspruchsvoll und lehrreich, aber auch auf Grund der messerscharfen Argumentationsketten sehr unterhaltsam. Jeder kann selbst entscheiden, welche Argumente überzeugender wirken und welche nicht: 

Craig vs. Schmidt-Salomon

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