Mittwoch, 27. November 2013

Kann die Wissenschaft begründete Aussagen über gute und schlechte gesellschaftliche Werte tätigen?

(Von Rimtautas Dapschauskas)

Die humanistisch-naturalistischen Gegenpositionen zu religiösen Weltdeutungen bleiben selbstverständlich nicht bei der kritischen Hinterfragung der metaphysischen Behauptungen von religiösen Weltbildern stehen, sondern bieten im Rahmen eines vernunftbasierten intellektuellen Diskurses auch gute Alternativen an. Gerade wenn es um ethische Prinzipien für das gesellschaftliche Miteinander geht, herrscht immer noch weithin die Vorstellung, dass die (Natur-)Wissenschaften zu diesen Fragen keine Aussagen treffen können und sollten. Von einem Sein kann nicht auf ein Sollen geschlossen werden. Doch ist es wirklich so, dass es keine Möglichkeiten gibt, auf evidenzbasierter empirischer Basis das Wohlergehen der Menschen in einer bestimmten Lebensumgebung, in einer bestimmten Gesellschaft zu ermitteln und zu vergleichen? Zu diesen Fragen bezieht der bekannte Neurowissenschaftler und Philosoph Sam Harris in seinem Vortrag im Rahmen der TED-Konferenz im Jahre 2010 über die Beziehung zwischen Wissenschaft und humanistischen Werten deutlich Stellung. Können Wissenschaften - insbesondere die Naturwissenschaften - überhaupt etwas über ethisch/moralische Werte, über das menschliche Wohlergehen im gesellschaftlichen Zusammenleben aussagen, einen Weg in die "richtige" Richtung aufzeigen? Sam Harris beantwortet diese Frage eindeutig mit einem "Ja!". Zudem werden auch ein paar vernünftige Argumente gegen einen totalen Werterelativismus ins Feld geführt, der von einer großen Anzahl politisch korrekter -durchaus auch säkularer- westlicher Intellektueller noch immer vertreten wird:

TEDTalk Sam Harris 2010


Diese Gedanken hat Harris in seinem Buch "The Moral Landscape: How Science Can Determine Human Values", dass 2011 erschienen ist, vertiefend dargestellt.

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